Tiefe Beinvenenthrombose

Was ist eine tiefe Beinvenenthrombose?

Bei einer Thrombose bildet sich ein Gerinnsel in einem Blutgefäß (meist den Beinvenen) und  behindert den Blutstrom. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) schwillt das Bein an, schmerzt, fühlt sich schwer und ungewöhnlich warm an – es gibt aber auch Fälle, in denen kaum Beschwerden bestehen.

Warum muss eine tiefe Beinvenenthrombose rasch erkannt werden?

Die Thrombose muss schnell behandelt werden – in der Regel mit Medikamenten und Kompressionsstrümpfen. Manchmal muss das verantwortliche Blutgerinnsel auch operativ entfernt oder medikamentös aufgelöst werden, wenn ein hohes Risiko für eine gefährliche Lungenembolie besteht. Die rasche Diagnose und Behandlung durch den Fachmann sind entscheidend.

Animation: Entstehung, Diagnostik und Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose:

Wodurch entsteht eine Thrombose?

Operationen, Übergewicht, Blutgerinnungsstörungen, Krebsleiden, eine Schwangerschaft, auch die Antibaby-Pille (vor allem in Kombination mit Nikotin), fehlende Bewegung (längeres Sitzen – z.B. bei langen Autofahrten oder bei langen Flugreisen, auch Bettlägerigkeit oder ein Bein im Gipsverband) erhöhen das Thromboserisiko.

Wenn wir uns normal bewegen, drücken die Muskeln auf die Venen und unterstützen den Blutfluss. Bei Bewegungsmangel fehlt die wichtige „Muskelpumpe“ aktiver Beine [Video Muskelpumpe auf YouTube ansehen]. Dann fließt das Blut zu langsam, und dies begünstigt die Entstehung von Thrombosen.

Kleinere Blutgerinnsel kann der Körper meist selbst auflösen; je größer und je älter der Mensch, desto schwieriger wird das. Aus einen kleinen Gerinnsel kann dann ein großer Blutpfropfen werden, der das Blutgefäß verschließt und den nötigen Blutstrom behindert.

Was untersucht der Arzt?

Bereits der Hausarzt wird aufgrund Ihrer Beschwerden (schmerzhafte Beinschwellung, Hautrötung) durch eine körperliche Untersuchung die Verdachtsdiagnose Thrombose stellen.

Der Spezialist wird mittels Gefäß-Ultraschall (Fachbegriff: Farbduplex-Sonographie) Ihre Beinvenen untersuchen.

Als erfahrener Gefäßmediziner kann ich die Diagnose einer Thrombose in der Regel mit Ultraschall rasch stellen und die notwendige Behandlung einleiten 

Für Interessierte: [Video Gefäßultraschall bei Thrombose auf YouTube ansehen]

Wie wird eine Thrombose behandelt?

Die Säulen der Therapie sind die

  • Kompression des Beines (elastische Binden bis zum Abschwellen, anschließend mit speziell angepassten Kompressionsstrümpfen)
  • Blutverdünnung über mindestens 3 Monate (am ersten Tag Heparin, anschließend Tabletten, z. B. Marcumar, Apixaban, Rivaroxaban etc.)
  • Körperliche Bewegung (die früher übliche Ruhigstellung wird heutzutage nicht mehr durchgeführt)

Das folgende Video beschreibt die Anlage eines Kompressionsverbandes bei tiefer Beinvenenthrombose: