Schaumverödung von Krampfadern

Was bedeutet Schaumverödung (= Schaumsklerosierung)?

Die Schaumsklerosierung ist ein Verfahren zur Behandlung von Krampfadern, bei der die Injektion eines Sklerosierungschaums in die Krampfader die erkrankten Venen verödet („sklerosiert“).

Wann wird die Schaumsklerosierung eingesetzt?

Da die Schaumsklerosierung stärker wirkt als die früher übliche Behandlung mit flüssigem Sklerosierungsmittel, setzen wir sie besonders bei größeren Seitästen ein, während die großen Stammvenen das Haupteinsatzgebiet der endovenösen Lasertherapie sind. Treten nach einer Krampfaderoperation („Stripping“) wieder Krampfadern auf (so genannte Rezidive), können wir diese meist gut mit Schaum veröden. 

Was sind die Vorteile der Schaumsklerosierung?

  • Keine Hautschnitte nötig, keine Narben durch Schnitte möglich ("minimal-invasiv")
  • Keine Narkose oder Betäubung erforderlich
  • Ambulant anwendbar
  • Schmerzarm
  • Wirksamkeit gut durch zahlreiche Studien nachgewiesen
  • Kostengünstig. Die Behandlung wird von den privaten Krankenversicherungen bezahlt.
  • Eine behandelte Vene kann bei Bedarf jederzeit wieder behandelt werden; dies ist bei der Lasertherapie und bei den operativen Methoden oft nicht möglich
  • Gut zu kombinieren mit anderen Methoden, die wie die endovenöse Lasertherapie nur Stammvenen und große, gestreckt verlaufende Venen behandeln können
  • Direkte Arbeitsfähigkeit nach der Therapie und normale tägliche Aktivitäten sofort wieder möglich
  • Auch für Senioren und Übergewichtige gut geeignet

 Welches sind die Nachteile der Schaumsklerosierung?

  • Die Langzeitergebnisse sind bei großen Venen – den Stammvenen (und nur dort) - ungünstiger als bei der endovenösen Lasertherapie (1-Jahres-Verschlussraten ca. 60 % versus 99 %) 
  • Mehrere Behandlungstermine können notwendig sein, um alle Krampfadern dauerhaft zu verschließen
  • Es kann mehrere Wochen dauern, bis der Körper die Krampfadern abgebaut hat
  • Allergien auf das Sklerosierungsmittel und systemische Reaktionen sind selten möglich

Wie funktioniert die Schaumsklerosierung?

Der Arzt injiziert den Schaum unter ständiger Ultraschallkontrolle in die erkrankte Vene.

Unten auf dieser Seite finden Sie ein Video, in dem der Ablauf einer Schaumsklerosierung verständlich erklärt wird.

Im Innern der Venen reagiert das Sklerosierungsmittel mit der Venenwand. Körpereigene Vorgänge verkleben die Venenwände und verschließen die Venen, so dass sich kein Blut mehr in den Venen staut. Die Krampfader wird mit der Zeit in einen bindegewebigen Strang umgebaut. Diesen Vorgang bezeichnen wir als Sklerosierung. Später baut der Körper den Bindegewebsstrang ab und die Vene ist dann dauerhaft verschwunden.

Was ist der Unterschied zur früher üblichen Flüssig-Sklerosierung?

Bei der Schaumsklerosierung wirkt das aufgeschäumte Sklerosierungsmittel, der Schaum, prinzipiell genauso wie das flüssige Sklerosierungsmittel – nur stärker. Das kommt daher, dass der Schaum besser an der Venenwand haftet, nicht so schnell vom Blut verdünnt und wegtransportiert wird wie das flüssige Sklerosierungsmittel. So kann der Schaum länger auf die Venenwand einwirken und ist daher stärker wirksam.

Obwohl meist geringere Konzentrationen und Mengen an Sklerosierungsmittel verwendet werden, führt die Schaum-Sklerotherapie bei Seitenastvenen schneller zum Ziel: der Ausschaltung und Beseitigung der erkrankten Venen. 

Wie ist die Erfolgsrate der Schaumsklerosierung?

Während bei den kleinen Krampfadern die Sklerotherapie mit flüssigem Sklerosierungsmittel die Therapie der Wahl ist, setzen wir bei der Behandlung von Krampfadern der Verbindungsvenen und der Seitenäste heute hauptsächlich Schaum ein. Die gute Wirksamkeit ist durch eine Fülle von Studien nachgewiesen und die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie bewertet die Schaumsklerosierung wird als eine gute Ergänzung zur endovenösen Lasertherapie, zur Radiofrequenzablation und zur Operation.

Wodurch wird der Erfolg der Behandlung beeinflusst?

Die genauen Erfolgsraten variieren je nach Technik, verwendeter Konzentration des Sklerosierungsmittels, verwendeter Menge an Schaum und Durchmesser der Krampfadern. Bei großen Krampfadern und wenn die Therapie zu frühzeitig beendet wird, kann die Verklebungsreaktion unter Umständen zunächst nicht ausreichend sein, um die Vene dauerhaft zu verschließen. In einem solchen Fall können wir die Sklerotherapie problemlos wiederholen, um die Behandlung erfolgreich abzuschließen.

Lassen sich alle Venen auf einmal behandeln?

Die Schaumsklerosierung großer Seitäste erfordert in der Regel mehr als einen Behandlungstermin.

Sind Kompressionsstrümpfe noch nötig?

Die Kompressionstherapie optimiert das Ergebnis der Schaumsklerosierung und sollte für einige Tage nach der Behandlung angewendet werden.

Aufklärungsvideo für Patienten: Schaumsklerosierung

Video: Ablauf einer Schaumsklerosierung von Krampfadern