Die Carotis-Duplexsonographie (auch Karotis-Doppler genannt) ist eine Untersuchung der hirnversorgenden Halsschlagadern mit Gefäß-Ultraschall (sog. Duplex- oder Dopplersonographie). Es werden Gefäßwände, Wandablagerungen, Engstellen und Verkalkungen der Arterien sichtbar gemacht. Der Karotis-Doppler ist eine Untersuchung aus der Angiologie (Gefäßmedizin), einem Teilgebiet der Inneren Medizin.
Mit einer Kombination aus Ultraschall (erzeugt ein schwarz-weißes Bild des Gewebes) und Dopplertechnik (macht Blutflüsse sichtbar), werden in einem Bild das Gewebe (s/w) und die Blutflüsse (rot-blau) abgebildet. Diese Kombination nennt man in der Fachsprache Duplexsonographie (Duplex heißt doppelt, d. h. schwarz-weißes Gewebe und rot-blaue Blutflüsse in einem Bild zusammengeführt).
Die Beschaffenheit der Halsschlagadern liefert wichtige Informationen zur Durchblutung des Gehirns. Da sich mit der Untersuchung schon frühe Stadien einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) nachweisen lassen, wird analog auf die Durchblutung anderer Organe, insbesondere des Herzens geschlossen. Die Carotis-Sonographie ist deshalb eine wichtige Vorsorgeuntersuchung zur Bestimmung des Risikos für Schlaganfall, Herzinfarkt und andere Gefäßkomplikationen.
Die Untersuchung erfolgt auf dem Rücken liegend. Kontaktgel wird auf die Haut des Halses aufgetragen und der Schallkopf des Ultraschallgerätes aufgesetzt. Der Untersucher bewegt den Schallkopf so, dass er das gewünschte Ultraschallbild auf dem Monitor sieht und die jeweiligen Strukturen beurteilen und messen kann. Zusätzlich werden digitale Bilder und Filmsequenzen des Blutflusses für die Beurteilung gespeichert. Die Untersuchung dauert etwa 10 Minuten und ist mit keiner Strahlenbelastung verbunden.
Der Ultraschall der Halsschlagadern dient vor allem dem Nachweis von Verkalkungen oder Verengungen der Halsschlagadern bei Gefäßrisikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Diabetes) oder bei entsprechenden Beschwerden (Schwindel, vorübergehende Schlaganfall-Symptome, Sehstörungen, Ohnmachtsanfälle). Wir empfehlen die Untersuchung bei > 50 Jahren und zwei Risikofaktoren (wie Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhtes Cholesterin, Nikotinkonsum, Diabetes, Häufung von Gefäßkrankheiten in der Familie). Außerdem sollten alle Patienten, bei denen bereits eine Gefäßkomplikation (koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Schaufensterkrankheit) eingetreten ist, untersucht werden.
Die Untersuchung geht mit keiner Strahlenbelastung einher, ist schmerzlos und birgt keine weiteren Risiken.