Bauchaortenaneurysma

Was ist ein Bauchaortenaneurysma?

Ein Bauchaortenaneurysma (BAA) ist eine Erweiterung der Bauchschlagader (Aorta) auf mehr als 30 mm im Durchmesser.

Ein Bauchaortenaneurysma verursacht zunächst bei vielen Betroffenen keine Symptome. 

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Wodurch entsteht ein Bauchaortenaneurysma?

Ein Bauchaortenaneurysma ist Folge einer fortgeschrittenen Arterienverkalkung. Typische Risikofaktoren sind langjähriges Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin), Übergewicht und Diabetes. 

Auch eine genetische Veranlagung spielt eine Rolle, da Bauchsaortenaneurysmata häufig familiär gehäuft auftreten.

Was ist das Gefährliche an einem Bauchaortenaneurysma?

Hauptgefahr ist das Platzen ("Ruptur") des Aneurysmas, das in der Mehrzahl der Fälle nicht überlebt wird.

Da das Bauchaortenaneurysma über viele Jahre unbemerkt an Größe zunimmt, ist das Platzen des Aneurysmas meist das erste Symptom - deshalb ist eine vorbeugende Untersuchung wichtig.

Wie kann man das Platzen eines Bauchaortenaneurysmas verhindern?

Im Frühstadium kann eine gute (niedrige) Blutdruckeinstellung helfen, das Größenwachstum zu verlangsamen oder gar aufzuhalten.

Im Spätstadium kann nur durch einen vorbeugenden Eingriff (Operation oder Stent) ein Platzen verhindert werden.

Beide Behandlungsverfahren werden weiter unten auf dieser Seite erklärt und mit einem Video anschaulich erläutert.

Wer sollte auf das Vorliegen eines Bauchaortenaneurysmas untersucht werden?

Wenn Sie über 50 Jahre alt sind und an Bluthochdruck oder koronarer Herzkrankheit leiden, dann sollte eine Untersuchung mit dieser Fragestellung einmal stattfinden.

Bei mir ist ein Bauchaortenaneurysma bekannt. Woher weiß ich, ob ich behandelt werden muss?

Ob bei Ihnen die Notwendigkeit zur (operativen oder interventionellen) Behandlung besteht oder eine Überwachung des Aneurysmas ausreicht, kann ich in der Regel rasch ermitteln.

Meist genügt eine Ultraschalluntersuchung der Gefäße (sogenannte Duplexsonographie), nur bei großen Aneurysmata und im fortgeschrittenen Stadium ist eine Computertomographie nötig.

Sofern eine Behandlungsnotwendigkeit besteht, so kann ich Sie umfassend beraten, ob bei Ihnen eher eine Operation oder ein Kathetereingriff ratsam ist. Die geeignete Behandlung in einem spezialisierten Zentrum (am ehesten im Herzzentrum Bad Krozingen) kann ich für Sie einleiten. Vereinbaren Sie deshalb rechtzeitig einen Untersuchungstermin.

Wann muss operiert werden?

Eine Operationsnotwendigkeit besteht meist ab einem Durchmesser von 45 mm (bei Frauen) bis 50 mm (bei Männern), bei schnellem Wachstum manchmal auch früher.

Bauchaortenaneurysma: Behandlung

Es gibt zwei Behandlungsmethoden des Bauchaortenaneurysmas:

1. Die Operation:

Hierbei eröffnet der Gefäßchirurg die Bauchdecke und die Aorta vorne durch einen Längsschnitt etwa in der Mitte und näht eine Kunststoffprothese in die Aorta ein.

Vorteile:

  • gute Langzeitergebnisse
  • wenige Undichtigkeiten

Nachteile:

  • größere Operationssterblichkeit
  • häufige Wundheilungsstörungen
Animation: offene Operation eines Bauchaortenaneurysmas: 

Aufklärungsvideo für Patienten: offene Operation eines Bauchaortenaneurysmas

2. Die sog. „interventionelle Therapie“ oder „Katheterbehandlung“

Hier bringt der Arzt über einen kleinen Einstich in der Leiste Gefäßprothesen (sog. Stentgrafts) ein.

Vorteile

  • Kleinerer Eingriff mit wenigen Risiken

Nachteile

  • Häufiger Undichtigkeiten (sogenannte Endoleaks) der Prothesen (da diese nicht genäht sind) mit der Notwendigkeit einer zweiten Behandlung
  • Deshalb sind häufigere Nachkontrollen nötig
Video: (Minimalinvasive) Ausschaltung eines Bauchaortenaneurysmas durch Stentprothese: 

Aufklärungsvideo für Patienten: Ausschaltung eines Bauchaortenaneurysmas durch Stentprothese